Die Jahre vergehen und die Generation, die noch in der alten Heimat gelebt hat, wird immer älter. Umso wichtiger wird es, Infos zu unseren Traditionen, Bräuche und Sitten den Jüngeren zu hinterlassen. Tugenden wie Gemeinschaft, Zugehörigkeit, Miteinander nehmen in der heutigen Zeit wieder an Bedeutung zu. Gemeinsam feiern und in schwierigen Zeiten zusammenhalten ist der Kitt, der Menschen verbindet. Dieses „Zusammen anpacken“ hat uns stark gemacht und diese Haltung hat über Generationen überlebt. Wir versuchen es in verschiedenen Vereinen zu leben und zu pflegen. Außer den Landesverbänden der Landsmannschaft, gibt es noch kleinere Vereine, wo diese Tugenden gelebt werden.
Dafür ist ein enormer persönlicher Einsatz in der Freizeit nötig. Die Siebenbürger Sachsen sind z.B. in sogenannten „Nachbarschaften“ organisiert. Vereine, die sich lokal engagieren und verschiedene Aktivitäten organisieren, wie Grillfeste, Tanzabende, Reisen oder aber Mitwirkung, bei den verschiedenen Festen der Einheimischen im Ort. Die Nachbarschaft Roßtal z.B. ist inzwischen fester Bestandteil bei verschieden Feiern, wie der Martinimarkt. Ihre Buden mit „Mici“ und „Baumstriezel“ sind nicht mehr wegzudenken und sehr stark besucht.
Auch wir Glogowatzer haben solch einen starken Verein: den Glogowatzer Freizeittreff e.V. (GFT) mit eigener Homepage nämlich (glogowatzer-freizeit-treff.de). Nachfolgend ein paar Infos für jene, die den Verein noch nicht kennen. Die Mehrheit der Mitglieder kommt aus dem Raum Sindelfingen-Böblingen, aber auch aus weiteren Teilen Süddeutschlands. Neben den Glogowatzern fühlen sich auch Landsleute aus anderen Ortschaften des Banats und selbst Einheimische sehr wohl beim GFT. Der Verein organisiert acht bis neun Veranstaltungen im Jahr. Diese fordern einen enormen ehrenamtlichen, persönlichen Aufwand der Vorstandsmitglieder. Dafür kann man voller Respekt ein großes DANKE sagen.
Etwas ganz Besonderes ist die Weihnachtsfeier, die auch in diesem Jahr am 2. Dezember stattfand. Es werden die Traditionen aus Glogowatz vorgeführt. Höhepunkt waren über viele Jahre hinweg immer der Autritt des „Chrischtkindls“! Allerdings kann es aus Mangel an Kindern, die mitmachen wollen, seit einiger Zeit nicht mehr aufgeführt werden. Zwar sind inzwischen unsere Enkelkinder bei der Feier dabei, aber für eine Aufführung lassen sie sich (noch) nicht begeistern. Deshalb müssen sich die Vorstände jedes Jahr was Neues einfallen lassen, damit der Abend unterhaltsam, lustig und gemütlich wird. Fester Bestandteil ist weiterhin die „Herbergsuche“, das „Schlachterlied“, verschiedene Sketche, die kleine Band (GFT Bläser) mit Weihnachtsliedern. Der Nikolaus mit Knecht Ruprecht, aber auch das „Christkindl“, das den Kindern Geschenke bringt.
In diesem Jahr gab es gleich zwei Überraschungen:
Die erste: Der Auftritt des jungen Zauberers und Magiers, Maurice Grange, deutscher Jugendmeister 2022, der die Zuschauer – Groß und Klein – mit seinen Künsten begeisterte.
Die zweite Überraschung war der neu gegründete Glogowatzer Chor. Er wurde erst vor drei Wochen gegründet mit lediglich drei Proben. Aber Hut ab vor der Leistung. Alle Chormitglieder waren mit voller Begeisterung dabei. Die Idee kam von dem seit Jahren dazugehörenden Vereinsmitglied Siegfried Noll, der seine Landsmännin Heidrun Till als Chorleiterin gewinnen konnte. Der GFT-Vorstand, Franz Kaiser organisierte und pushte das Ganze mit einer WhatsApp Gruppe und warb um Chormitglieder. Die Resonanz war überwältigend und das Ergebnis super.
Zu einer gelungenen Feier gehört natürlich auch leckeres Essen, köstliche Kuchen und verschiedene Getränke. Für den Service sorgten die eifrigen Helfer des GFT. Vielen Dank und ein großes Lob für ihren unermüdlichen Einsatz. Und ein großes Dankeschön auch an die wechselnde Truppe in der Küche, die an diesem Abend wieder stark gefordert war, aber alles perfekt im Griff hatte.
Auf der Homepage des GFT e.v. findet ihr die Bilder und Videos dieser gelungenen Weihnachtsfeier (GFT Weihnachtsfeier 2023 – Google Fotos), aber auch von weiteren Veranstaltungen des GFT`s. Deshalb an dieser Stelle nur einige Schlaglichter, die eure Neugier wecken sollen.
Johann Kaiser