Musik, Hobby, Kultur
Musik
Musik und Banater Schwaben gehören einfach zusammen. Besonders die Blasmusik spielt eine wichtige Rolle bei allen Festlichenkeiten und auch im Alltag vieler Menschen. Aus Glogowatz stammen zahlreiche talentierte Musiker.
Die erste Kapelle wurde 1880 gegründet und geht auf den Maurermeister Anton Burian zurück. Er stellte im Juli 1880 eine neunköpfige „Musiker-Bande“ auf, die er 25 Jahre lang leitete. Die Bläser, die nur nach Gehör musizierten, traten bei Namensfesten, Tanzveranstaltungen, Hochzeiten, Begräbnissen und zu anderen Anlässen auf.
Von der Musikschule zu erfolgreichen Konzertreisen ins Ausland
Im Laufe der Jahrzehnte entwickelte sich daraus eine Musikschule mit erfolgreicher Blaskapelle, die ihr Publikum auch auf Konzerntreisen im Ausland begeisterte. 1906 gründere der Lehrer Jakob Münich eine 42-köpfige Blaskapelle, die viel Aufsehen erregte. Auch die „Neue Banater Zeitung“ berichtete über die Erfolge: Sämtliche Mitglieder mussten sich zu einer Lehrzeit von fünf Jahren verpflichten und vor allem ein eigenes Instrument besitzen. Verpflichtend war von aller Anfang auch die Uniform. Zu der gehörten eine Mütze mit Lyra–Abzeichen, eine dunkelrote Hose und eine rote Bluse mit Samtkragen. Nach Matthias Freer, 1976 verstorben, wurden die Mitglieder dieser „Musikschule“ im Februar 1911 freigesprochen und erhielten ein Reifezeugnis.
Viele unter den Schülern fanden in den darauffolgenden Jahren eine Vollbeschäftigung als Berufsmusiker bei Militär, Philharmonie, Theater und sonstigen Musikvereinen. Nach zweijährigem Unterricht trat Lehrer Münich mit seinen Schülern eine Konzertreise ins Ausland an. 1910 folgte eine weitere erfolgreiche Konzertreise: Sie begeisterte das Publikum in Brüssel, Breslau, Czernowitz, Stry, Strehof und Kassau und Miskolc.
Die Kapelle war in der Heimatgemeinde der ständige Begleiter des damaligen Schützenvereins, sie spielte aber auch zu Kerwei, Fasching, bei Hochzeiten, Taufen, Namensfesten und Begräbnissen auf.
Walter Lowitz
Weitere Details, Namen der Kapellenmitglieder, etc.
Glogowatzer Musiker heute
Am 09. Juni 2007 fand im Haus der Donauschwaben in Sindelfingen das erste Treffen der ehemaligen Musikanten aus Glogowatz statt – organisiert und geleitet von Michael Kessel aus Sindelfingen. Musiker aus den verschiedenen ehemaligen Orchestern spielten “konzertreif” zusammen und begeisterten auch im Jahr darauf wieder ihr Publikum vor Ort. Seither ist viel Zeit ins Land gegangen! Wäre nicht jetzt, wo wir alle hoffen können, dass Corona sich endlich verabschiedet, die Zeit für eine Neu-Auflage reif? Wer ergreift die Initiative, wer macht mit? Gerade auch die Jugendlichen sind gefragt und eingeladen!
Sobald weitere Treffen geplant sind, informieren wir Sie über Termin und Ort.
Was und verbindet
„Musik kennt alle Sprachen, öffnet viele Herzen und baut Brücken zwischen den Menschen. Sie macht traurig und froh, regt an und beruhigt. kaum jemand kommt ohne sie aus. Und so ist es nicht verwunderlich, dass auch in Glogowatz eine sehr bedeutende Rolle gespielt hat. Ob Kirchweih, Traubenball, Fasching, Hochzeit oder Begräbnis – keines dieser Ereignisse ist ohne Musik – besser gesagt ohne Blasmusik ausgekommen.
Eine große Freude zu Weihnachten hat uns unser Landsmann Anton Hollich – gut bekannt als Hollich Anti gemacht. Die vertrauten Klänge bezogen auf die frühere Heimat hat er uns mit seiner Kapelle in wunderschönen Weise in Erinnerung gerufen.
Wer hat sich nicht über das Glockengeläut unserer Kirche, über die Musik der Turmbläser nach der Christmette in Glogowatz gefreut und wie zu Hause gefühlt. Wie viele Verwandte, Freunde, Nachbarn standen damals nach der Mette noch wartend beieinander, haben andächtig der Musik gelauscht und haben gespürt, dass sich Großartiges ereignet und dass sie zusammengehören. Wo und wie hätte die gemeinschaftsverbindende Wirkung von Musik besser zum Ausdruck kommen können.
Gemeinschaftsverbindend und stimmungsvoll sind natürlich auch die Polkas und Walzer. Da dürfte sich so mancher an die Jugend zurück erinnert haben, wo ein Lied oder ein Tanz am Anfang des Verliebtseins stand und auch die ehe gestiftet hat. Wie
viele Feste, wie viele Hochzeiten, wie viele fröhliche Stunden hat es Dank der zu Herzen gehenden Blasmusik gegeben.
Erneut hat uns Anti sein großartiges Können, seine absolute Professionalität unter Beweis gestellt. Diese hohe Kunstfertigkeit ist uns allen – uns der Erlebnisgeneration – noch gut bekannt, sein Ausnahmetalent konnte nicht verborgen bleiben, es freut uns sehr, dass er hier in Deutschland eine großartige Karriere vollzieht. Wir gratulieren herzlich dazu.
Wer mehr über seine vielfältigen Erfolge erfahren will, kann dies zum Beispiel unter Anton Hollich – Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Anton_Hollich> tun.
Herzlichen Dank, lieber Anti, für deine Musik, für dein Engagement, dafür, dass Du
deine Herkunft nicht vergessen hast. Weiterhin viel Freude und viel Erfolg mit der
Musik.“
HOG Glogowatz