Glogowatzer Weihnacht im Spiegel der Zeit

Liebe Landsleute,

wir wünschen Euch allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein gutes Neues Jahr. Möge in alle  Herzen Freude und Friede einkehren und mögen Herz und Geist von der Geburt Christi erfüllt sein.

 

Freude, Friede, Zuversicht und Gesundheit begleite euch im kommenden Jahr. Lasst uns auch 2023 einander verbunden sein und miteinander Gemeinschaft pflegen.

Wir wollen mit euch einen Blick in die Vergangenheit werfen, schauen wie es früher war, wie damals  Weihnachten in Glogowatz gefeiert wurde? Da Leben jedoch stets im Fluss bleibt, wollen wir auch je ein Foto mit einem Hirtenspiel aus dem Jahr 1907 sowie einem Christkindl, das die Mitglieder und Freunde des Glogowatzer-Freizeit-Treffs hier in Deutschland erfreut haben, zeigen.  

Ja, wie war das damals in unserer Jugend in Glogowatz? Der Wechsel von der Betriebsamkeit des Herbstes hin zu einer ruhigeren, stilleren Zeit  ist mir noch in Erinnerung. Draußen wurde es dunkler, in den Häusern spendeten Holzöfen und Kamine eine angenehme Behaglichkeit. Ganz früher traf man sich zum Spinnen, Kartenspielen, Tratschen. Bei diesen Zusammenkünften wurde allerdings auch so manche Verfehlung „durchs Dorf getragen…“ Lästern ist nicht nur eine Erfindung unserer Zeit, sondern gehört wohl schon immer zum Menschsein dazu…

Mindestens drei Pflichtaufgaben standen an: Schweine schlachten, um so den Vorrat an Schinken, Wurst und Ruckgrot für das kommende Jahr zu sichern. man putzte und schrubbte das ganze Haus und natürlich wurden Kuchen gebacken, viele Sorten: alles sehr, sehr lecker! Der Duft davon erfüllte jedes Zimmer und führte so manche Naschkatze ans sichere Ziel. Manchmal mischte sich der herrliche Duft mit jenem von Bratäpfeln oder Kürbis aus dem Holzofen mmmhhhhhh, köstlich.

Auch die Kinder ließen sich gerne in die Vorbereitungen einbinden. Es wurden Sterne und Girlanden für den Baum gebastelt, beraten, ob es das Christkind „in echt“ wirklich gibt und einige lernten ihre Texte für das Spiel, das mit der Frage begann:

Darf’s Chrischtkindl rein?
Dem JA der Hausleute folgte dann:
„Gelobt sei Jesus Christus!
Ich tret herein in dieses Haus
Ich wünsche Glück rein und Unglück raus.
Die Krone trag ich auf meinem Haupt, das hat mir Gott Vater mir erlaubt.“

Die kompletten Verse sind im Jahresheft 2017 veröffentlicht. Ihr könnt sie aber auch hören, weil die Familien, Lump, Schlechter und Merle so freundlich waren, uns ihr Video mit ihrem „Haus-Christkindl“ zur Verfügung zu Stellen.