Als Vorstand der HOG Glogowatz freuen wir uns, über die rege Teilnahme an dem Heimattreffen und Kirchweihfest. Um die 300 Personen sind der Einladung am Samstag den 20. Mai 2023 gefolgt. Wie seit vielen Jahren wurde auch dieses Jahr in Gersthofen gefeiert. Geführt von den Fahnenträgern, dem „Marienmädchen“ Antonia Merle und im Takt der Stadtkappelle Gersthofen marschierten die zehn Paare im Glogowatzer Kirchweihtracht von der zum Festsaal umfunktionierten Sporthalle in die Jakobuskirche.
Pfarrer Dörre hat uns bereits erwartet, willkommen geheißen und für uns die Hl. Messe zelebriert. Seine Predigt zeigte, dass er sich intensiv mit unserer Geschichte und unserer Gemeinschaft befasst hat. Er hat das Treffen in den Bogen zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten gestellt – die Zeit, die für die junge Kirche grundlegend war, in der die Apostel sich ihres Glaubens vergewisserten und sich die Kirche als Gemeinschaft der Glaubenden bildete. „Auch Sie sind nach Gersthofen gekommen, um sich Ihrer Gemeinschaft zu vergewissern“, so seine sehr treffenden Worte.
Pfarrer Dörre stellte uns den Hl. Nepomuk als einen standhaften Generalvikar vor, der in die Mühlen der Politik geraten war. Auch wenn er damals als Verlierer da stand, haben die späteren Jahrhunderte seinen Sieg belegt. Seine Unerschrockenheit und das Einstehen für den Glauben kann auch uns ein Beispiel sein. Denn auch in scheinbar ausweglosen Situationen ist nicht alles verloren. Im Glauben findet sich die Zuversicht zum Weitergehen und für einen neuen Anfang. Davon können gerade wir ein Zeugnis geben und Brückenbauer sein.
Die Richtigkeit dieser Sätze erweist sich auch vor der Entstehungsgeschichte unserer Kirche. Nach dem Brand im Jahre 1865, der viele Häuser zerstört und auch die frühere Kirche stark beschädigt hatte, haben unsere Vorfahren, viele Anstrengungen auf sich genommen, um wieder ein würdiges Gotteshaus zu bauen. Nach ziemlich genau 22 Jahren, am 20. November 1887 war es soweit. An diesem „schönsten Tag, den die Gemeinde je gesehen hat,“ so der Eintrag in der Kirchengeschichte „Historia Domus“, weihte Bischof Josef Nemeth im Beisein von vielen Geistlichen und Gästen – rund 2.000 Personen – unsere „große Kirche“ ein.
Seither wird immer im Mai zu Ehren des Hl. Nepomuk Kirchweih gefeiert. Unseren Vorfahren sei herzlich für ihren großen Einsatz gedankt. Denn jeder von uns hat schöne Erinnerungen an diese Kirche – sei es Erstkommunion, Firmung, Hochzeit oder Taufe der eigenen Kinder. All diese besonderen Feste wurden in dieser Kirche gefeiert und natürlich auch Weihnachten, Ostern, Pfingsten und eben Kirchweih.
Nun, die Kirche und manch anderes konnten wir bei der Aussiedlung nicht mitnehmen, aber unsere Erinnerung, die Bräuche und Traditionen wollen wir bewahren und im hier und heute leben. In seiner Ansprache lud uns unser Vorsitzender Dennis Schmidt ein, Heimat nicht nur geographisch, sondern als Gemeinschaft, als gelebte Beziehung zu sehen, zu der jede und jeder nach den eigenen Möglichkeiten und Talenten einen Beitrag leisten kann. Deshalb sind wir allen Beteiligten von ganzem Herzen dankbar.
Dankbar sind wir den fleißigen Händen in Gersthofen, die sich vor Ort um die Organisation gekümmert haben. Mit den guten Kontakten zu den Vereinen und der Kirchengemeinde, die unser Ehrenvorsitzender Franz Schlechter vor vielen Jahren während seiner aktiven Amtszeit grundgelegt hat, konnten wir vieles von unseren Vorstellungen verwirklichen. Ein großer Dank geht auch an die Trachtenpaare, an die Stadtkapelle, an Antonia, an die Fahnenträger, an Anna Maurer für die Fürbitten, an ihren Sohn Sebastian Maurer an der Orgel und den Chor, die mit den vertrauten Lieder viele Erinnerungen geweckt haben sowie an alle, alle die dabei waren – denn erst mit Euch ist das Treffen zu einem fröhliches Fest geworden.
Der Nachmittag bot viel Zeit sich kulinarisch zu stärken, miteinander ins Gespräch zu kommen und Kontakte zu pflegen. Am Abend kamen dann die Jungen und die jung gebliebenen voll auf ihre Kosten. Als die Schlagerbengel zum Tanz aufspielten, war für viele kein Halten mehr. Es wurde getanzt bis „sich die Bretter bogen“. Die Tanzfläche war bis zum letzten Lied voll. Wir finden, es war ein rundum gelungenes Kirchweihfest. Wir freuen uns, wenn es im nächsten Jahr wieder eine Fortsetzung gibt.
Der Vorstand
der HOG Glogowatz