Es gibt sicher mehr als zwei Arten Weihnachten zu feiern. Doch lassen wir unseren „Heimatdichter“ Adam Müller Guttenbrunn in diesem Jahr zu Wort kommen. Dabei ist es auch gar nicht er, der uns über das Feiern an Weihnachten erzählt. Es sind nämlich der Pfirsichbaum und die Tanne die im „Christbaum im Garten“ aus der Reihe „Das idyllische Jahr“ einen Dialog führen, weil sie uns Menschen wohl genau beobachtet haben:

„Du hast also noch nie ein Weihnachtsfest gesehen“, fragte in bedauerndem Ton die Tanne. „Eines schon. Ein sehr feines. Es war im Dezember, schon lange her und da fasste der Hausherr den Gedanken, den Christbaum im Garten aufzuputzen. Gesagt getan. Und wie es dunkel war, wurden die Kerzen angezündet, wird die Frau gerufen, kommen die Dienstboten und lassen sich im Garten beschenken…, und die zwei jungen Leute umarmen und busseln sich unter dem Christbaum und sind glücklich. Dann hat`s auf ein mal ganz leise zu schneien angefangen, und es war wunderschön. Die Lichter haben gebrannt und der Baum ist weiß geworden.

Das war die sehr schöne, romantische Art Weihnachten zu feiern. Aber der Pfirsichbaum hatte auch andere Seiten erlebt, die die Festfreude überschatten. Da ist von Kummer und Leid die Rede:

„Frage die hunderttausend guten Mütter, wieviel Sorgen ihnen dieses Fest macht und wie wenig Dank es ihnen bringt. Frage die zahllosen Familienväter, wie hat sie dieses Fest besteuert. So wie alle über ihre Verhältnisse leben, so müssen jetzt alle über ihre Verhältnisse geben und schenken, denn die Mode ist allmächtig. Man will sich nicht ausrichten lassen…“

Es scheint als wäre es vor mehr als hundert Jahren fast nicht anders gewesen als wie manchmal heute. Doch es liegt an uns, wie wir Weihnachten – das Fest der Geburt Christi – feiern. Das Fest dessen der gekommen ist, um uns von Egoismus, Neid und Hochmut zu befreien und uns hinführen will zu einem Leben der Liebe, des Miteinanders und der Rücksicht.

Liebe Landsleute, wir wünschen Euch von Herzen, ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest. Möge es immer mehr gelingen, ein fried- und freudvolles Weihnachten zu feiern und möge diese Freude auch das ganze Jahr 2024 andauern.

Euer Vorstand der

HOG Glogowatz